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Brian Wilson in Berlin


2005-06-20

Gerade erst die konzertante Vorstellung des legändäääären SMiLE Albums in Frankfurt im letzten Jahr verpasst und jetzt schon wieder eine Gelegenheit: Brian »Brain of the Beach Boys« Wilson live in Berlin!

Und zwar am, akustisch sicher unterirdischen, Brandenburger Tor beim aufgewärmten live8. Das wär ja nicht mal schlimm, aber das restliche Lineup (Maffay, BAP, Hosen, Lauryn Hill, A-ha, CS&N+M) macht schon nachdenklich, was denn da zusammengekratzt wurde, mal verglichen mit London (Coldplay, Madonna, U2, Snoop, REM, Sting, Velvet Revolver, McCartney, Pink Floyd in Originalbesetzung …). Es muss ja auch unbedingt gleichzeitig sein, hach.

Fazit: Soll man sich das denn nun wirklich antun? Na für umsonst und den guten Bob-Geldof-feat-Bono-Zweck vielleicht ja doch, und wer weiss schon, ob sich der gute Brian in zwei Monaten noch an die Akkorde erinneren oder das Beach Boys Quiz lösen kann (hab auch nur 67% gewußt) … Alles Gute an dieser Stelle zum heutigen 63. Geburtstag.

Und genug Mainstream-Altherren-Pop für heute.


Brian Wilson Brian Wilson

The Beach Boys Die Beach Boys

4 Kommentare


  1. Paperback Fighter:

    Was Brian Wilson 1965-67 gemacht und jüngst auf die Bühne gebracht hat, ist auch heute noch kein “Mainstream-Altherren-Pop”. Die meisten alten & mittelalten Herren hierzulande tun nur so, als hätten sie PET SOUNDS u. dgl. schon immer gut gefunden. Tatsächlich aber ging den allermeisten diese Musik jahrzehntelang am Arsch vorbei. Bis auf den heutigen Tag ist mir kein Mensch begegnet, der 1966 PET SOUNDS oder 1967 HEREOS & VILLAINS gut gefunden oder gar gekauft hätte. Nicht einer! Die Beach Boys scheiße zu finden galt unter den sich informiert dünkenden deutschen “Beat”-Hörern geradezu als Pflicht. Demgemäß auch war von allen damaligen Radio-DJs, deren Sendungen ich regelmäßig gehört habe, Klaus Wellershaus vom NDR der einzige, der PET SOUNDS gleich nach der Veröffentlichung angemessen gewürdigt und die ganze LP in seiner Sendung mit großer Begeisterung vorgestellt hat.

    Ähnlich sieht es bei fast allem aus, was vor 40 Jahren an Platten wirklich wichtig war. Es wurde überhört. Plötzlich aber wollen alle nicht auf die Troggs & Dave Dee, sondern auf Bands wie The Seeds oder Brian Wilsons Meisterwerke abgefahren sein. Neenee. Diese Herrschaften biegen sich ihre musikalische Biographie nachträglich zurecht und verschlafen darüber die besten Bands von heute.

  2. kosmar:

    – das sollte auch keinesfalls abwertend sein – Leider war ich damals noch zu negativ alt um erinnern zu können. Das allgemeine Unwissen über Pet Sounds und Smile scheint allerdings stark dafür zu sprechen, das die Beach Boys in der Tat in unserem Land schon vor der Smiley-Smile-not-Smile Krise eher unter ihrem Rang gewürdigt wurden und im Surf-Klischee hängengeblieben sind. Daher scheint auch Brian Wilson nicht zum Allgemeinwissen zu gehören. Vielleicht ändert sich ja das wenigstens ein bißchen bei jenem Konzert.

  3. Paperback Fighter:

    Die genannten Werke sind zu musikalisch und zu melancholisch, als daß sie jemals Allgemeingut werden könnten. Vermutlich gibt es mehr Leute, die darüber reden als sie hören. Stücke wie I Guess I Just Wasn’t Made For These Times sind nun mal gar zu negativ …

  4. kosmar:

    Sloop John B und Good Vibrations haben es dennoch in den Kanon geschafft; wenn auch aus dem Kontext gerissen und von christlichen Lagerfeuern bzw Hits-aus-fünf-Jahrzehnten Sendern absorbiert. Die eigentlich herausragenden Heroes, God Only Knows oder auch I Just Wasn’t oder That’s Not Me … ja, die kennt wohl nur derjenige der auch hört wovon er spricht.