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Google open sourced Jaiku


2009-01-15

Laut dem Google Code Blog und dem Jaiku-Blog wird Jaiku in die Google App Engine überführt und der Code geöffnet. Das bedeutet aber auch, das Google offiziell an dem Produkt nicht mehr weiterentwickeln wird.

Immerhin ist Jaiku eine Microblogging/Presencesharing-Community, die etliche Zeit vor Twitter am Markt war und in vielen Aspekten dem erfolgreichen Konkurrenten (über 700% Wachstum in 2008) durchaus voraus ist.

Die Jaiku-App für Symbian-Telefone übernimmt quasi das Adressbuch und reichert es mit ambient awareness data der Kontakte an (ich hoffte, Jaiku würde in Android aufgehen …). Die Jaiku Website erlaubt das Einbinden externer Feeds eines Users, ähnlich wie FriendFeed.

Kommentare auf der Plattform können länger als die typischen 140 Zeichen sein und sind mit dem Ursprungspost direkt verknüpft. Bilder, etwa von flickr, werden oft direkt abgebildet. Und es gibt explizite #Gruppen etwa für Event-Backchannels.

Alles Features, die man bei Twitter nicht findet, oft Drittdienste zu überbrücken versuchen. Allerdings auch möglicherweise einfach ein Hauch zu viele Optionen, die dann zu kompliziert erscheinen. Ähnliches könnte man auch vom Mitte Dezember geschlossenen Pownce sagen.

Der Schritt wirkt nicht wie ein begeistertes Bekenntnis zu Open Source, denn letztlich hatte Jaiku wohl einfach zuwenig Nutzer. Hier ein paar Vergleiche von compete.com im Markt:

twittercomjaikucomplurkcom_uv
identicajaikucomyammercom_uv

[via Louis Gray am 12.1 – Twitter: is there room for anyone else?]

Sicher hat Jaiku vor allem auch Nutzer in (Nord-) Europa, da es vor der Übernahme durch Google in Finnland von einem Team um Jyri Engeström entwickelt wurde, daher sind die amerikazentrischen Zahlen von compete vielleicht nur halb wahr.

Interessant vor allem wie parallel die Kurve zuletzt zu identi.ca verläuft, der Primärimplementation der laconi.ca Plattform, die als offene Microblogging-Alternative zu Twitter angetreten ist.

Das alles ist sicher Thema auf der ersten Microblogging Conference in Hamburg, die ich Ende Januar aus der Ferne verfolgen werde. Denn was ein offenes Jaiku bedeuten wird, läßt sich nur schwer erahnen. Immerhin wurde die Integration von OAuth angekündigt, was, die Twitter-Community zurecht immer lautstärker fordert.

Außerdem schließt Google zugleich dodgeball, ein unglaublich lange bestiefmutterter mobiler Dienst, im Marktumfeld von aka-aki und buddycloud. Das Google Video keine Uploads mehr zuläßt und Google Notebook und noch ein paar andere Projekte beim großen G zumachen, überrascht, im aktuellen Krisenlicht, nicht besonders.

Da bei Google bekanntermaßen nur die Allerschlausten arbeiten, kann man hoffen, dass eventuell bald entlassene Mitarbeiter dann neue intelligente Ideen umsetzen, wenn ich mal Jason Calacanis paraphrasieren darf.

[Stowe denkt Google könnte nun Twitter kaufen … naja; mehr bei netzwertig und searchengineland]

20 Jaiku invites


2008-05-28

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