Direkt zum Inhalt Zur Suche Zum Menü


Typo ’11 Andreas Bersch: Facebook Marketing


2011-05-20

Like Yourself

vom zertifizierten »preferred developer consultant« dr. andreas bersch (berliner brandung) wird über marketing auf facebook vorgetragen – im kleineren »stage«-saal.

ist mehr so ein standardfoliensatz für marketingentscheider, jedenfalls nicht direkt für die typo zielgruppe. er weiß auch nicht ganz genau wo er ist, hat zudem vergessen den namen der veranstaltung auf dem titelslide zu aktualisieren. nun gut.

ich schreibe mal mit:

ein introvideo zu social media: verbindet marke mit menschen, die ganzen nutzungszahlen, millionen fotos und statusmeldungen, ihr wißt bescheid.

8 neuen fb nutzer pro sekunde. 18 mio in de. 30h/monat durchschnittliche nutzungsdauer (was auch immer das wirklich bedeutet). die quellen für die zahlen bleiben geheim.

und noch hundert andere, mit sicherheit veraltete zahlen und werte und ranglisten von youtube, facebook, twitter. social media ist die zukunft. falsche zielgruppe hier, wir wissen das ja alles. und das weiß er auch. ok.

einführung facebook: total relevant, die linien im diagramm sind im januar 2010 über telekom und spon rausgegangen. allerhand.

jetzt vergleich zu xing, studivz etc. das rennen ist gelaufen. facebook dominiert alles. durchschnitt in de <30 jahre , weltweit knapp >30. 19 mio aktive nutzer in de.

jetzt die bausteine:

der newsfeed: keine inhalteplattform, nur inhalte aus den verbindungen des users, freunde, pages, events, apps, gruppen. ja, ist klar.

für marketing konzentriert er sich auf pages, keine profile für marketing (das läßt agb von fb auch nicht zu!), gruppen bringen da gar nix. profile kann man (wohl neuerdings) einmalig in eine page umwandeln.

problem auf der bühne, ein techniker kommt, monitor-sync klappt nicht, man sieht die emails des referenten, allgemeine belustigung. am ende applaus für den nerd. so ist das immer.

er erklärt was eine fanpage ist, weil ein paar das eben doch nicht wissen hier. pinnwand, photos, fans.

»ist ein fanpage eine website?«. wie viele der 18 mio fans werden ein posting auf der wall sehen, was ist die reichweite? die antwort kann man nicht geben, weil es keiner weiß.

niemand gibt facebook.com/markenname in den browser ein. so gehts schonmal nicht. wie kommt man dann dahin? nur über den newsfeed. (ich sag mal: je mehr freunde jemand hat, umso geringer also die wahrscheinlichkeit dass er ein posting einer page mitbekommt). und sieht man es im feed, klickt man ja nie zur page durch. fanpages sind noch eher vergleichbar mit newslettern (push), keinesfalls mit websites (pull).

wie bekommt man fans? seeding bringt kaum was. am besten die klassische mediareichweite ausnutzen und dort kommunizieren (mailnewsletter, plakat, anzeige, tv). nicht nur statisch durch fan-us-on-facebook buttons. sondern durch exklusivern inhalt auf facebook, hinweise in den kanälen. danach bedingungen für viralität schaffen. (ich sag mal: questions sind da doch der hit).

produktpräsentation wäre blödsinn auf fb. also keine broschüren-webpage nachbilden. automobil-industrie wird als klassischer problemfall skizziert. keiner wird sich einen skoda-werbespot auf fb ankucken.

funktionieren würde: themenwelt schaffen, wertvolle information bieten, geldspargedöns, dating, entertainment.

beispiel: »does it blend« mixer bewerben, aber eben kreativer, witziger ansatz.

wie geht viralität? comments und likes (auf postings) auf fanpages: sind sie sichtbar für die freunde des kommentators? nein! höchstens per apps oder share – das muss man dazu motivieren. nachhaltige viralität also echt mal schwierig. die frage bleibt offen.

visuelle flexibität einer page ist per se gering, man kann aber fb-apps intergrieren und damit einiges machen. aber da die page nur als push funktioniert ist das quasi auch egal.

themenwechsel. open graph:

bereich die man auf fb beackern kann:

– fanpage
– app
– fb ads
– fb places
– open graph im eigenen shop, website

er läßt den datenschutz aus (guess why, aber später kommt er zwischendurch drauf)

fb speichert unsere daten, die datenqualität und der soziale druck echte daten zu nutzen ist hoch. die person und ihre vernetzung (130 im schnitt) ist ziemlich real abgebildet.

fb ist nicht nur soziales netzwerk. es versucht das ganze internet durch social plugins umzukrempeln. der like-button wird als traffic-kuh gerne gemelkt von den verlagen und webbetreibern. fb weiß dadurch aber jede menge, die nutzer- und nutzungsstatistik der halben netzwelt, und das auf personalisierter basis. dazu kommen die lokalisierten nutzerdaten (places).

powerpoint stürzt ab, kann durchaus mal passieren.

per open graph api kann man nun auf die fb-datensammlung zugreifen. holla.
paradigmenwechsel im internet. google speichert das anonyme suchverhalten, amazon weiß auch allerhand: zahlungsverhalten, und -verbindung. fb weiß aber namen, interessen, freunde, surfverhalten, statusinhalte, orthographische fähigkeiten, bildung, geburtstag, telefonummer, evtl paymentdaten …

buchhandel, reisebüros, brockhaus, alle schon kaputt durch das internet.
facebook ist ein technologiekonzern, der google verdrängen wird und die absolute dominanz übernehmen kann.

der open graph ist der teil des eisbergs, denn man auf facebook selbst nicht sieht. da hat er sehr recht, und es ist erschreckend, wieviele menschen das ignorieren und nicht kapieren.

fb ändert per fb-connect auch möglichkeiten von relevanzermittlung von shops etc, weil man dafür die soziale vernetzung mit einbeziehen kann.

fb places und fb deals:
foursquare-kopie aber mit der großen nutzermenge.
features: einchecken, claim und verbinden mit fanpage (bei filialnetz schwierig).
speziellen place (zb ein plakat) kann man anlegen, leute können dann ins plakat einchecken. hah! reichweite und branding effekte.

checkins an deals koppeln. beispiel douglas.

apruptes ende, er hofft auf fragen.

insgesamt nicht viel, aber doch im detail neues für mich.

fragen aus dem publikum:
Q: was macht man mit den fans, wenn man sie hat?
was bedeutet fanzahl bezogen auf abverkauf?

A social media hat nur langfristige effekte, ist kein absatzkanal. image und reichweit sind die möglichen ziele.
wert eines fans: gewinnspiele haben starken aber kurzen effekt, erzeugen eher die falschen fans.
marke ins soziale netz führen, dialog mit dem nutzer, zum markenbotschafter machen, digitale mundpropaganda. feedback zur produktentwicklung nutzen! einmalige situation zwischen produktmanager und kunde.

man kann sich dem social web so oder so nicht entziehen (nestlé), oder page einfach schließen (teldafax) bringt nix, die leute reden eben woanders weiter.

Q: betreuung der page bei agentur, zwang zum »authentisch sein« ist bei großen firmen noch kein angekommen.

A: konzeption, kreation kann in agentur sein, community management besser beim kunden direkt. zur zeit ist das noch nicht so, kompetenz fehlt. man hofft das wird besser (ich glaube kaum)

er sagt er sucht leute für seine agentur.

Q: demografie von fb-nutzern?
A auf der facebook.com/ads kann man für targeting filtern, und bekommt da die livezahlen seiner zielgruppe.
generell keine <13 jährige erlaubt, 18-35 kernzielgruppe: 9% reichweite (oder so ähnlich)

Q: wann wollen die leute nicht mehr teil des open graph sein und rennen weg wegen privacy concerns?
A: er wundert sich auch das die massen mitspielen, aber der soziale druck ist zu hoch. keine partyeinladung ohne facebook. auf proteste reagiert fb immer geschickt, nimmt etwas schärfe aus dem kritisierten feature, und dann ist gut. außer beacon damals, das haben sie ganz abgesetzt.

seine website: facebookbiz.de

zeit um, danke. klatschen, klimpern, sich recken.
wer meinen text jetzt nicht verstanden hat, dem empfehle ich den fraglos besser ausformulierten typoblogbeitrag zu lesen.

jetzt jörn loviscach.

2 Kommentare


  1. Facebook Nachrichten:

    Typo ’11 Andreas Bersch: Facebook Marketing (|| kosmar ||): vom zertifizierten “preferred developer co… http://bit.ly/iDarBQ #Facebook

  2. Typo ’11 Javier Mariscal: „Chico & Rita“ | kosmar:

    […] « Typo ’11 Kris Sowersby: Wines and Signs Typo ’11 Andreas Bersch: Facebook Marketing […]