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Typo ’11 Oliver Reichenstein: Wir sind das Medium


2011-05-19

oliver reichenstein zeigte die geschichte der schrift als abriß, mit einer etwas wirren priester vs. hacker metapher und manchmal nur scheinbar logischer argumentation. durchweg unterhaltsam. freilich nichts welterschütterndes und nur am ende geht es um das was im titel steht. immerhin.

meine wirren notizen:

er ist noch immer stolz auf die writer app für ipad, die jetzt für mac kommt.

der unterschied zwischen “designed things” und ungestaltetem. design bedeutet über dinge nachdenken.

ein stein ist einfach so passiert. ein faustkeil ist durchdacht.

alles um uns ist durchdacht und “gemacht”.

nur ist nicht alles gut durchdacht.

beispiel: japanisches akw.

gedanken selbst sind auch “ausgedacht” – nicht wirklich etwas natürliches. “are toughts designed”? ja: “through language”.

es gibt mathematische, musikalische, etc sprachen. aber die schriftsprache ist die mächtigste.

schrift ist aber auch ein code, ist/war kompliziert, geheim- und priesterwissen (s. hieroglyphen).

egal wie kryptisch, es gibt immer einen hacker der den code knacht. (s. rosetta)

die griechen waren die besten hacker, haben den code befreit, einfache zeichen entwickelt. außerdem demokratie erfunden, die generische hackerkultur.

dann machen es die priester eben komplizierter, die römer machen zumindest mal serifen an die zeichen.

dann die runen als simples gegenbeispiel.

dann wieder die “priests” mit unzialen, keltischen glyphen. komplex aber auch schön.

karl der große, der große hacker, reinigt alles. karolingische minuskeln.

johannes gutenberg, auch ein chefhacker: buchdruck.

nicolas jenson: roman style, vereinfacht nochmal,
weiter mit der grotesk/sans die man auch als revolutionären affront werten könnte.

“yesterday’s hacker are today’s priest” z.b bill gates, steve jobs, obama.

nicht komplett ernstgemeinter abschnitt über serif vs. sans:

serifen: priesterlich, grotesk: hacker. obama nächstes jahr mit slab serif im wahlkampf.

serifen auf dem bildschirm: er macht sich etwas lächerlich über leute die das ablehnen. ab 12px geht’s. google-logo hat serifen.

serifen sind mehr eine sache der kultur. facebook hat keine (serifen).
serifenlos kann ein statement sein: twitter.

jetzt das internet:
astroturfing, zensurfirewalls (nicht nur in china, überall) “they say they protect the children, but they protect the priests”

das medium ist durch die nutzer gemacht. millionen menschen “machen” es täglich. auch in zukunft. wir werden schreibe und bauen, was wir wollen, wir hacken es, verbesseren es.

jetzt zeigt er seine writer app für mac per filmchen. entspannung. leute lachen und freuen sich, dass microsoft word schlechtgemacht wird. (mit recht).

viel hat man nicht gesehen von der app, da ist ja auch nicht viel zu sehen. menschen im publikum fragen sich gegenseitig, wie die app heißt, klatschen, aus.

mehr dazu im typoblog.

weiter mit kris sowersby.

3 Kommentare


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